Autokino Schweinberg - Rückblick auf die vergangenen zehn Jahres des Musikvereins Schweinberg / Über 70 Stunden Arbeit stecken in Projekt
Schweinberg. Im Schweinberger Autokino flimmerte am Sonntag ein ganz besonderer Film über die Leinwand: „Best of MVS“ – ein Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre des Musikvereins Schweinberg.
Über 70 Stunden Arbeit hatten sich gelohnt: Was am Sonntag unter dem Titel „Best of MVS“ auf der Leinwand des Autokinos am Sportgelände lief, war nicht nur ein Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre des Musikvereins Schweinberg, sondern auch ein Sammelsurium großartiger Erinnerungen an schöne Tage und Erlebnisse. Das alles exklusiv für die Mitglieder des Vereins und ihre Familien.
Bevor es „Film ab“ hieß, begrüßten Vorsitzende Dorothee Kaufmann und Dirigent Luk Murphy die zahlreichen Gäste und Musiker, dankten Marc Reinhart und den Veranstaltungstechnikern von „Get Your Sound“
für die Gestaltung eines „tollen Projekts“. Anschließend leitete Kaufmann zum aus den geöffneten Autofenstern angestimmten Geburtstagsständchen für Hans Baumann, Nicole Böhrer und Tobias
Zeller über.
Bei der Einführung wurde eines deutlich: Sowohl Dorothee Kaufmann als auch Dirigent Luk Murphy, die man über die Lautsprecher des Autoradios hörte, hätten durchaus
das Talent zur Radio-Moderation gehabt.
Fotos in Hülle und Fülle
Doch man war ja gekommen, um bewegte Bilder zu sehen – und die gab es in Hülle und Fülle: Im Vordergrund stand die Rückschau auf diverse, fast legendäre ottokonzerte sowohl in der Schweinberger
Turnhalle als auch in der Hardheimer Erftalhalle, die Serenaden auf dem Kirchplatz mit zahlreichen launigen Momenten. Auch auf die auf die Konzertreisen etwa nach Belgien, an den Gardasee oder die
Insel Sylt, den Volkstümlichen Abend sowie die Benefizkonzerte in Hardheim, Gerlachsheim und Tauberbischofsheim wurde ein Blick geworfen.
Nicht fehlen durften Erinnerungen an den Umbau des Proberaums und die „Klopapierchallenge“ sowie die Fenster- und Balkonkonzerte als Kuriosa der Corona-Tage; allerhand zu lachen gab es auch bei den
„Outtakes“, die manche Musiker und ihre Instrumente aus einer ganz neuen Sichtweise zeigte.
Den Weg kleiner, aufstrebender Nachwuchsmusiker zu „Superhelden“ erzählte die Rubrik „Best of Miniband“ nach – und auch hier wurde ersichtlich, wie viel Wert auf Zusammenkunft, Geselligkeit und
ehrliche Freundschaft gelegt wird.
„Uns zeichnen eine tolle Gemeinschaft über mehrere Generationen, viele Freund-
schaften und ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl aus – egal ob jung oder alt. Wenn es darauf ankommt, ziehen alle Musiker an einem Strang“, erklärte Marc Reinhart
im Vorfeld. Er hatte den Schnitt übernommen und mit Dorothee Kaufmann die Hauptblöcke des rund 90-minütigen Films zusammengestellt.
„Wir haben noch viele Pläne“
Auch der Hintergrund des Films zielte auf diesen Aspekt an. „Wir möchten zeigen, dass sich Engagement in einem Verein lohnen kann. Ohne die Vereinsarbeit und das Miteinander hätten wir Musiker
diese tollen Erlebnisse nicht erleben können. Viele
Freundschaften wären nicht entstanden. Auch gibt es im Musikverein einige Paare, die sich vermutlich nicht gefunden hätten“, ließ er wissen und spricht von einem „modernen und dynamischen Verein“,
dessen Zukunft vor allem im Bereich der
MiniBand und der äußerst rührigen Nachwuchsarbeit liegt.
Der Film sei dabei nur die Spitze des Eisbergs gewesen. „Wir haben noch viele Pläne in der Pipeline“, verriet Reinhart.
Technisch gestaltete sich die Arbeit nicht durchweg als einfach, was man als Zuschauer anhand der hochwertigen Filmgestaltung bereits erahnen konnte. „Aufgrund der Vielzahl unserer Aktivitäten hatten
sich Unmengen an Bild- und Video-
material angesammelt, das zunächst durchforstet wurde. Anschließend wurde dieses Material den Themenblöcken zugeordnet und entsprechend ausgewählt“, so Marc Reinhart, dem die Idee zu diesem
bemerkenswerten Vorhaben im Übrigen am Aufführungsort gekommen war.
„Als ich im Autokino den Film‚ Jumanji 2’ gesehen hatte, überlegte ich, wie man die tolle Aktion von ‚Get Your Sound’ mit einer Aktion für den Musikverein kombinieren könnte – und am Ende dieser
Gedanken stand der Best-of-Film“, erklärte er.
Reinhart hob lobend hervor, dass „Get Your Sound“ gleich von der Aktion überzeugt werden konnte.
Seit über zehn Wochen keine Probe Außerdem bedeutete der Film ein fröhliches Wiedersehen: „Da aufgrund Corona seit mittlerweile über zehn Wochen keine Proben mehr stattfanden, haben sich viele
Musiker seit Beginn der Pandemie nicht mehr gesehen“, schilderte der Schriftführer des Schweinberger Musikvereins und fügte an: „Umso mehr freuten wir jetzt uns über ein Wiedersehen – wenn auch nur
im Auto.“
(adb)
© Fränkische Nachrichten | 09. Juni 2020