Jahreskonzerte 2019

 

Zahlreiche Musikfreunde genossen das traditionelle Jahreskonzert in der Turnhalle

 

Gäste auf die Festtage eingestimmt

 

Schweinberg. Alle Register gezogen hatten MiniBand und Gesamtorchester des Musikvereins Schweinberg beim traditionellen Jahreskonzert, dem in der weihnachtlich geschmückten Turnhalle zahlreiche Musikfreunde lauschten.

 

Bestens in Form war die MiniBand unter Leitung von Kevin Nied, deren Eröffnungsfan-fare auf den Namen „The Avengers“ hörte und aus dem Soundtrack des gleichna-migen Films stammt. Nach diesem furiosen Einstieg begrüßte MVS-Vorsitzende Dorothée Kaufmann das Publikum mit dem Hinweis auf einen mit Liebe und Anspruch zusammengestellten „Melodienstrauß“ und leitete über zu Jakob Greß und Florian Greulich, die durch das Programm des Nachwuchses führten und die Aufgabe hatten, „Shallow“ anzusagen.

 

Auf die Zuhörer wartete eine getragene Hymne mit raffiniert einsetzender Perkussion, die ebenso wie das mit den Hits „Viva la Vida“, „Clocks“ und „Paradise“ als äußerst hörenswerter Streifzug durch die Charts der letzten Jahre anzusehende Medley „Coldplay Classics“ auf reichen Beifall stieß.

 

Jahreskonzerte 2019 | © Musikverein Schweinberg e.V.

 

Nach kurzer Umbauphase übernahm das von Grandseigneur Luk Murphy dirigierte Gesamtorchester, das gleich bei der Ouvertüre – gespielt wurde der „Festmarsch op.1“ als erstes überhaupt von Richard Strauss komponiertes Werk – sein hohes Niveau nicht nur kultivierte, sondern viel mehr zu zelebrieren wusste: Alle Fans klassischer Walzerklänge, wie sie sich Hollands Stargeiger André Rieu zu Ruhm verhalfen, kamen auf ihre Kosten. In der Welt der Klassik blieb man bei Puccinis „Preludio Sinfonico“, das zwischen getragenen und kraftvollen Takten auf der Tonleiter jonglierte.

 

Als Opus von festlich-feudalem Charisma überzeugte auch „Share My Yoke – Cornet Solo“, bei dem Solotrompeter Artem Alberg sein beachtliches Können unter Beweis stellte. Auf die nordischen Polarlichter („Aurora Borealis“) stimmte die nächste, zum Träumen schöne Melodie ein, während „Princess Leia’s Theme“ aus dem Filmklassiker „Star Treak – A New Hope“ mit seinem besonders ruhigen Habitus die musikalischen Fähigkeiten des Ensembles einmal mehr auf den Punkt zu bringen vermochte: Gerade die langsamen Töne verlangen nach höchster Präzision.

 

Jahreskonzerte 2019 | © Musikverein Schweinberg e.V.

 

Auf die Pause folgte der zweite Teil, der gleichsam in jeder Hinsicht höchste Ansprüche erfüllte und mit vier Stücken aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ – der modernen, auf der ganzen Welt Konzerthäuser füllenden Version von Romeo und Julia – begann. Dabei wurde ersichtlich, mit welcher Hingabe und welchem Gefühl der 1990 verstorbene Komponist sein Paradestück geschrieben hatte: So sind „Gee, Office Krupke“ und „Somewhere“ von treibenden und kraftvollem Anstrich geprägt, ehe das Werk „Cool“ sich treffend als munterer Jazz-Standard mit entspannender Wirkung bezeichnen ließe und die weltbekannte Komposition „America“ einen fröhlichen, ja beinahe volkstümlichen Charakter aufweist. Ausgezeichnet gespielt, stieß der „West Side Story“-Auszug auf reichen Applaus.

 

Aber der eigentliche Höhepunkt sollte erst noch folgen: Der vorletzte Beitrag des als Solchem bereits ansprechend gestalteten Programmhefts hatte es in sich – nicht nur, weil es sich um einen ausgewiesenen Welthit handelte. Zu Freddie Mercurys legendärer „Bohemian Rhapsody“ holte Luk Murphy das eigens hierfür zusammengestellte Streicher-Sextett mit Magdalena Savelev, Judith Weller, Florian Andriessens, Matthias Bechtold (alle Violine) sowie Rebecca Weller und Miriam Werner (Celli) auf die Bühne. Die fast sechsminütige, durch „Standing Ovations“ gewürdigte und um eine Zugabe ergänzte Darbietung erfreute die Zuhörer nicht nur – sie ging tief unter die Haut: Wenn Superlative wie „sensationell“ oder „großartig“ sich als passend erweisen, dann sicher angesichts dieses Bühnenspektakels.

 

Das ließ auch Ortsvorsteher Dieter Elbert in seinem Grußwort nicht unerwähnt: „Schweinberg ist stolz auf seinen Musikverein“, sagte er und dankte für den herausragenden Kunstgenuss sowie die als absolute Bereicherung anzusehende Jugendarbeit.

 

Auf die Festtage eingestimmt wurde das geneigte Publikum zum Ende des rund dreistündigen Konzerts: Das gemütliche wie mitreißende Potpourri „A Most Wonderful Christmas“ bündelte aus dem angelsächsischen Raum stammende Weihnachts-klassiker wie „Winter Wonderland“ und „Santa Claus Is Coming To Town“. Aber damit nicht genug: Der langanhaltende Beifall sorgte für gleich zwei Zugaben – und um John Miles’ noch immer imposanten Welthit „Music“ zu präsentieren, gaben sich abermals die Streicher die Ehre. „Wir können kein Streichorchester zusammenstellen, das dann doch nur ein Stück spielt“, meinte Luk Murphy gegen Ende seines an alle Beteiligten gerichteten Dankesgrußes lakonisch und ließ die Türen für die Musiker öffnen.

 

Nachdem „Music“ für große Gänsehaut-Gefühle sorgte, entfaltete „Oh du Fröhliche“ noch einmal weihnachtliches Flair in Bestform, ehe Dorothée Kaufmann ein weiteres Dankeswort sprach und zum Bleiben aufrief: Das Ende des Konzerts markierte keinesfalls das Ende des Abends.

 

© Musikverein Schweinberg| 09. Dezember 2019

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